universal access solid

Schimmel im Wohnbereich
Tabuthema sachlich aufgeklärt

Bei niedrigen Außentemperaturen steigt die Schimmelgefahr in Innenräumen. Aktuelle Zahlen zeigen, dass jeder
vierte bis fünfte Haushalt in Österreich von Schimmel betroffen ist. Schimmelsporen allein sind zunächst einmal
unbedenklich. Erst unter den richtigen Rahmenbedingungen beginnen sie zu wachsen. Die wichtigste
Voraussetzung für Schimmelwachstum ist Feuchtigkeit. Wer Schimmel hat, sollte ihn loswerden und vor allem
dauerhaft vermeiden.

Wie entsteht Schimmel?
Schimmelsporen sind normaler Bestandteil der Außen- aber auch der Innenraumluft und nahezu überall
anzutreffen. Diese natürliche Sporenkonzentration ist in der Regel unbedenklich. Unangenehm wird es erst, wenn
der Schimmel in Innenräumen zu wachsen beginnt und sich die Sporenbelastung dadurch massiv erhöht. Damit
Schimmelsporen wachsen können, benötigen sie vor allem eine Zutat – Feuchtigkeit. Diese entsteht meist durch
Kondensation, für welche es unterschiedliche Gründe gibt. Sind beispielsweise die Oberflächentemperaturen der
Wände eines Raumes entsprechend niedrig, kühlt die vorbeiströmende Luft so weit ab, dass Feuchtigkeit ausfällt.
Dies kann beispielsweise bei nicht ausreichend gedämmten Außenwänden, Fensterlaibungen oder vorhandenen
Wärmebrücken der Fall sein. Dann ist der Schimmel auf Ursachen an der Bausubstanz zurückzuführen. Auch
wenn falsch, zu wenig oder nicht gelüftet wird, erhöht sich die Feuchtigkeit der Raumluft kontinuierlich und fällt in
Form von Kondensat aus. In diesem Fall ist für die Schimmelbildung keine zusätzliche Temperaturabsenkung
notwendig. Für Schimmelwachstum müssen sich nicht unbedingt Wassertropfen an den Oberflächen bilden, denn
Schimmel kann bereits vor Unterschreiten des Taupunktes entstehen. Oftmals liegen die Ursachen für anfallende
Feuchtigkeit in Innenräumen und für die Schimmelbildung in einer Kombination der oben genannten Gründe.

Woher kommt die Feuchtigkeit und was dagegen tun?
Jeder Mensch gibt etwa ein bis 1,5 Liter Wasser pro Tag an seine Umgebung ab. Dazu kommt die Feuchtigkeit
durch Kochen, Baden, Duschen, Wäschetrocknen usw. Bei einem Haushalt mit vier Personen werden auf diese
Weise täglich zehn bis zwölf Liter Wasser in die Raumluft eingebracht. Um diese Menge an Feuchtigkeit
loszuwerden, muss gelüftet werden. Richtiges Lüften trägt dazu bei, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird.
Ebenso wichtig ist das richtige Heizen: Wird ein Raum nicht oder nur sehr wenig beheizt, sinken auch die
Temperaturen der Wände ab. Daher sollte speziell in schimmelgefährdeten Gebäuden eine Grundbeheizung der
Räume erfolgen. Besonders gefährdet sind Raumecken und Kanten an Außenwänden. Sind diese verbaut oder
zugestellt, kann die warme Raumluft schlechter zukommen und die Temperaturen in diesen Bereichen bleiben
geringer. Vor allem in ungedämmten Gebäuden sollten deshalb keine Kästen an Außenwände gestellt werden,
denn dahinter bildet sich oftmals Schimmel.

Wie funktioniert richtiges Lüften?
In der kalten Jahreszeit sollte mindestens drei- bis viermal pro Tag gelüftet werden. Gleich am Morgen nach dem
Aufstehen, zweimal tagsüber und abends vor dem Schlafengehen. Zusätzlich sollte erhöhte Feuchtigkeit, welche
durch Kochen oder Duschen entsteht, immer sofort ab gelüftet werden. Beschlagene Fensterscheiben sind ein
Alarmzeichen – dann heißt es: Fenster auf und frische Luft rein. Je kälter es draußen ist, umso kürzer kann gelüftet
werden. Meist reichen fünf bis zehn Minuten. Zum sogenannten Stoßlüften wird das Fenster weit geöffnet. Kippen
gilt es zu vermeiden, denn dabei erfolgt kein effektiver Luftaustausch. Bei gekippten Fenstern kühlen
Fensterlaibungen stark aus und führen nicht nur zu einem höheren Energieverlust, sondern begünstigen die
Schimmelbildung zusätzlich. Befinden sich zwei Fenster gegenüberliegend, kann durch sogenanntes Querlüften
aufgrund des entstehenden Luftzugs die Lüftungszeit auf eine bis fünf Minuten verkürzt werden. Im Winter sollte
unbedingt darauf geachtet werden, dass die Fenster nicht zu lange offen sind. Kurzes, effektives Lüften verhindert
ein Auskühlen der Wände und Einrichtungsgegenstände und die Raumluft erreicht rasch wieder eine angenehme
Temperatur. Häuser und Wohnungen mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung haben hingegen den Vorteil, dass die hygienische Luftwechselrate automatisch erreicht werden kann. Reguläres Fensterlüften ist in diesem Fall genauso möglich – aber eben nicht notwendig.

Was tun bei Schimmelbefall?
Hat sich der ungebetene Gast in den eigenen vier Wänden breit gemacht, rät Alexandra Ortler von der
Energieagentur Tirol zu schnellem Handeln: „Schimmel kommt öfters vor als gedacht und ist in den seltensten
Fällen auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Wichtig ist jedoch, dass Schimmel in Wohnräumen schnell
beseitigt wird und der Ursache für die Entstehung auf den Grund gegangen wird. Zunächst sollte das eigene
Lüftverhalten unter die Lupe genommen und in einem zweiten Schritt die Bausubstanz auf vorhandene Mängel
überprüft werden. Die Ursachen müssen unbedingt behoben werden, da der Schimmel sonst immer wieder
kommt“. Bei Fragen steht die unabhängige Energieberatung der Energieagentur Tirol gerne zur Verfügung: 0512 589913 bzw. unter private.energieagentur.tirol

QR-Code scannen und weitere Infos erhalten!

 QR Code Vortrag Schimmel Youtube


Das Vortragsvideo „Schimmel im Wohnbereich“ zeigt weitere wertvolle Einblicke in diese komplexe Thematik. In spannenden, kurzweiligen und zugleich leicht verständlichen Ausführungen teilt die Expertin Alexandra Ortler ihre langjährigen Erfahrungen und ihr umfassendes Wissen.

GEMEINDEAMT ASCHAU
IM ZILLERTAL

Dorfplatz 1, 6274 Aschau
tel 05282 / 2911
fax 05282 / 2911-17
emailgemeinde@aschau-zillertal.gv.at

folge uns auf  facebook


AMTSZEITEN

Montag - Freitag: 8 - 12 Uhr
Nachmittags nach Vereinbarung

Guetezeichen Familienfreundliche Gemeinde UNICEF Guetezeichen  e5