Gemeindechronik

 

Gemeinde

Aschau im Zillertal

WappenAschau  

Ursprünglich war Aschau - wie auch das übrige Zillertal - bayrisches Herrschafts- und Siedlungsgebiet. Man kann annehmen, dass das Zillertal um 900 n. Chr. von Bayern besiedelt und später den Salzburger Bischöfen geschenkt wurde. Im Jahre 1309 wird der Name Aschau erstmals erwähnt, als "Jakob von Aschove" bei einer Verhandlung als Zeuge fungierte. Somit ist erwiesen, dass Aschau schon damals als Siedlung existierte. Der bajuwarische Name "Aschove" (=Eschenau) deutet auf die ausgedehnten Auwälder hin, die damals den Talboden bedeckten und ideale Lebensbedingungen für Wildenten boten. Als Erinnerung daran ist im Gemeindewappen von Aschau eine Wildente dargestellt.  Da Aschau früher zum Gericht Zell am Ziller gehörte, verlief die Grenze zum Gericht Fügen beim Hörhaghof am Emberg. Dort befand sich einst eine alte Wehranlage, bei der man sich für den Fall eines drohenden Krieges zur gemeinsamen Verteidigung einfinden sollte. Am 6. November 1809 fanden während der Tiroler Freiheitskämpfe südlich von Aschau beim „Klausnereck“ Gefechte gegen die Bayern statt. Zur Erinnerung daran wurde 1909 ein Denkmal (Obelisk aus Granit) gesetzt.

Der Ortskern von Aschau liegt auf dem Schuttkegel des Achenbaches, was darauf hindeutet, dass das Dorf sehr oft überschwemmt und vermurt wurde. Eine besonders große Katastrophe suchte Aschau am 14. Juli 1887 heim. Der Achenbach überschwemmte den Ort, riss den Hof "Sölde" weg und lagerte im Ort ca. 500.000 m3 Murmaterial ab. Der Hof "Ascher" wurde ungefähr 50 m verschoben. 1946 richtete dieser Bach wieder großen Flurschaden an. In den Jahren 1955 und 1957 trat dieser Bach abermals aus den Ufern. Seit dem Bau einer großen Geschiebesperre ist das Dorf von weiteren Vermurungen verschont geblieben.

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es Aufzeichnungen von Überschwemmungen durch den Ziller. Eine der größten war am 21. August 1956, die große Spuren an Häusern und auf Feldern hinterließ. Besonders die Weiler Mitterdorf und Erlach wurden in Mitleidenschaft gezogen.

 Am 12. Jänner 1954 verschüttete eine Lawine einen Vater von acht Kindern.

In Aschau befand sich früher ein See, der so genannte Weiher (ein Fischwasser der Grafen von Tirol) mit einer Größe von 53.600 m².  In diesem botanischen Paradies blühten Seerosen, es waren die verschiedensten Moorpflanzen und -tiere zu finden, und als man einen Teil als Badesee ausgebaggert hatte, konnten die Kinder nach Süßwassermuscheln tauchen. Leider wurde während der Zillerregulierung auf diesem Areal Schotter abgelagert, und in der Folge entstanden dort eine Wohnsiedlung (Bungalowdorf) und der Sportplatz.

In der Gemeinde Aschau bestehen komplizierte kirchliche Verhältnisse. Aschau liegt im Bereich der Diözese Innsbruck, der Ortsteil Distelberg aber gehört zur Diözese Salzburg. Während der Weiler Thurnbach der Pfarre Zell zugerechnet wird, gehört der  Bereich nördlich des Aufenfelderbaches zur Pfarre Stumm.

Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts gehörte Aschau kirchlich zu Fügen bzw. Ried. Im Jahre 1848 wurde in Aschau mit dem Kirchenbau begonnen. 1849 wurde das Gotteshaus fertiggestellt. Den Turm allerdings baute man erst 1910 dazu. Am 12. Juli 1850 wurde die Kirche "Unserer Lieben Frau Maria vom Siege" geweiht. Das große Altarbild wurde von Johann Mader geschaffen. Die Fresken an den Seitenwänden stammen von Josef Arnold. Der kostbarste Schatz der Kirche ist ein fast lebensgroßes Kruzifix von Johann Pendl dem Älteren, der aus Aschau stammte. Früher galt die Kirche als Wallfahrtsstätte. 1986 bis 1994 fand die letzte umfassende Innen- und Außenrenovierung der Kirche statt.

Die ersten schulischen Amtsschriften der Volksschule Aschau datieren aus dem Jahre 1854. Zuerst wurde in verschiedenen Bauernstuben Unterricht erteilt. Bis zum Jahre 1879 unterrichtete die Geistlichkeit. Ab 1879 folgten weltliche Lehrkräfte. Von ca. 1895 bis 1930 wurde im so genannten „Alten Schulhäusl“ in der Nähe der Pfarrkirche Aschau unterrichtet. Ab dem Schuljahr 1930/31 wurde der Unterricht in der Sennerei Aschau erteilt. Aus Platzmangel wurde 1956/1957 eine 3. Klasse im „Spritzenhaus“ untergebracht.

Im heutigen Volksschulgebäude fand erstmals im Jahr 1960 der Unterricht statt. In den Jahren 1996 und 1997 wurde eine große Turnhalle angebaut.

In der früheren Gemeinde Distelberg fand laut Aufzeichnung der Unterricht im „Schulhäusl“ (von 1840 bis 1959) Nähe der Thurnbachkirche statt.

1959 wurde mit dem Schulhausneubau (jetziges Kindergartengebäude) begonnen und es konnte schon im Herbst 1960 in diesem unterricht werden.         

Der Name Distelberg scheint erstmals um 1188, der Name "Thurnbach" als "Durrenbühel" um 1350 auf. Laut Urkunde war ein Peter von Durrenpach um 1360 erzstiftischer Propot zu Zell.

Die Thurnbachkirche wurde im Jahre 1492 erbaut und 1511 von Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach eingeweiht. Baulich und stilistisch ist das spitzbogige Stichkappengewölbe mit Gradnetz erwähnenswert. Dieses Kirchlein ist eines der letzten reingotischen Baustils. Altar und Kanzel entstammen dem 17. Jahrhundert. Die Kanzel, nach der Renovierung zum Ambo umgebaut, stellt eine Seltenheit dar, da sie eine der wenigen zur Zeit noch erhaltenen holzgeschnitzten Renaissancekanzeln ist. Im Jahre 1838 wurde das durch Grund- und Hochwassereinwirkung geschädigte Gebäude in letzter Minute renoviert und somit gerettet. Eine 500 Jahre alte holzgeschnitze Statue stellt den Viehpatron St. Leonhard dar, zu dessen Ehre alljährlich am 6. November ein feierlicher Gottesdienst zelebriert wird. Im Jahre 1990 wurde das 2.100 Tonnen schwere Gotteshaus um 1,60 m gehoben und renoviert.

Eines der ältesten Geschlechter des Zillertales sind die "Ebster". Ein Saibot der Ebsen war im Jahr 1318 Probst des Erzstiftes im Zillertal.

Laut Beschlüsse der Gemeinderäte vom 21. Dezember 1972 und mit Genehmigung der Tiroler Landesregierung schlossen sich die Gemeinden Aschau und Distelberg mit Wirksamkeit ab 1. Jänner 1973 zur neuen Gemeinde "Aschau im Zillertal" zusammen.

Aschau im Zillertal (SH 567 m) - beiderseits des Zillers gelegen - hat eine Fläche von 2.028 ha und zählt derzeit rund 1.750 Einwohner.

In wirtschaftlicher Hinsicht stützt sich die Gemeinde vorwiegend auf die Landwirtschaft sowie den Tourismus. So gibt es in Aschau im Zillertal noch über 60 Bauern, von denen mehr als die Hälfte Vollerwerbsbauern sind. Der Tourismus ist mit über 350.000 Nächtigungen eine Säule der Wirtschaft geworden. Die Unterbringung der Gäste erfolgt in 20 gewerblichen Beherbergungsbetrieben und in den vielen Privatquartieren bzw. Ferienwohnungen, die überall im gesamten Gemeindegebiet zu finden sind. Einer der besten Campingplätze Österreichs, der Komfort-Campingplatz  „Aufenfeld“ (5-Sterne) ist ebenfalls in Aschau angesiedelt. Neben den Tourismusbetrieben bestehen über 45 Gewerbebetriebe und Spezialgeschäfte, die für den gesamten Ort kräftige Impulse im Bereich der Wirtschaft setzen und damit auch viele Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung sichern.

Den Bewohnern und Urlaubsgästen von Aschau wird im Sommer sowie auch im Winter eine Vielfalt von Sportmöglichkeiten und sonstigen Feizeitaktivitäten angeboten. Für die Unterhaltung bieten 23 Vereine das ganze Jahr über ein buntes Programm. Neben Platzkonzerten, Theateraufführungen, Tanzabende, diversen Vereinsfesten gibt es noch Vieles mehr.

Beschreibung unserers ortes

 

Bürgermeistergalerie der Gemeinde Aschau im Zillertal ab dem Jahr 1919


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Bürgermeister der Gemeinde Distelberg von 1919 bis 1972

(per 1.1.1973 haben sich die Gemeinden Aschau im Zillertal und Distelberg vereint)

 

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Maria vom Siege

Die Pfarrkirche zu Aschau ist ein Muttergottesheiligtum, geweiht dem Geheimnis der Königin des heiligen Rosenkranzes „Maria vom Siege“. Das Rosenkranzfest ist das Heuptpatrozinium der Pfarrkirche.


Geschichtliches:

Das Pfarrgotteshaus in Aschau im Zillertal wurde erbaut im Jahre 1848. Der gläubige Sinn der Ortsbewohner, die Spenden des Bischofs von Brixen und vieler Wohltäter des Landes Tirol standen am Gotteshaus Pate.

Der vornehm wirkende Bau ist im klassizistischen Biedermeirerstil der damaligen Zeit nach dem Entwurf eines heimischen Baumeisters unter Leitung des Pfarrers Peter Plangger und des Koop. Hofer von Ried im Zillertal, zu dessen Pfarrbezirk Aschau gehörte, gebaut. Vor 1740 gehörte Aschau zur Pfarre Fügen dessen Diozöse Brixen. Die Kirche mit den 3 Altären wurde vom Weihbischof von Brixen Joh. Prünster am 12. Juli 1850 feierlich geweiht.

Der erste Gottesdienst wurde am 28. Oktober 1848 gehalten. Im Jahre 1854 wurde der Pfarrbezirk Aschau zur Kuratie bzw. Pfarre erhoben. Der Friedhof wurde im Jahre 1854 eingesegnet. In diesem Jahr beginnen auch die Pfarrbücher. Die Orgel wurde im Jahre 1907 von Baumeister Franz Reinisch aus Steinach erstellt. Das Kriegerdenkmal vom Jahre 1926, der neue Friedhof mit der Totenkapelle im Jahre 1958 von Bischof Paulus Rusch eingesegnet. In Folge des Wachstums des Ortes Aschau wurde im Jahre 1962-1964 das
Gotteshaus in Aschau um 10 Meter erweitert über den Friedhof. Architekt Retter aus Innsbruck und Baumeister Pendl gaben der Kirche eine stattliche Form. Bischof Paulus segnete den Erweiterungsbau im Jahre 1964 ein.

Sehenswürdigkeiten:

Wertvoll ist das Deckengemälde über dem Presbyterium. Das Bild der hl Dreifaltigkeit im Spätbarocken Stil von einem Zillertaler Maler Schösser aus Uderns. Das Madonnenbild am Hochaltar vom Tirolermaler Johann ......... der das Bild für eine Kirche in Philadelfia malte. Die Altarbilder an den Seitenaltären sind von Kaspar Jehle.
Das Langhaus ist originell und geschmackvoll geziert mit alten Fresco Bildern aus dem Leben der Gottesmutter vom Tiroler Maler aus Schwaz Josef Arnold.
Das Kruzifixbild gegenüber der Kanzel ist ein Werk des aus Aschau stammenden Bildschnitzers Johann Pendl. Ein Geschenk an seinen Geburtsort 1850. Die Beiden Deckengemälde im Schiff der Kirche sind vom Zillertaler Maler Josef Haun aus Fügen. Die Statuen und die Krippe von Johann Sporer und Moroder aus Mayrhofen. Die Litanei Symbole in den Fensternischen wurden von acad Maler Gettha restauriert. Die Wände des Neubaues bewahrten die Gemälde. Wie lieblich sind Deine Gezelte, o Herr lass uns darin wohnen immerdar. Psalmen.
Hier ist die Wohnung Gottes unter den Menschen

Pfarrkirche Aschau

 

JOHANN BAPTIST PENDL,
ein großer Künstler aus Aschau!

Vor 200 Jahren, am 22. Juni 1791, erblickte am Gallerhof in Aschau der berühmteste der Bildhauerfamilie Pendl, Johann Baptist, das Licht der Welt.

Im kindlichen Alter von 12 Jahren besuchte er schon die Lehre beim großen Barockbildhauer Franz Nißl in Fügen. Als 18-Jähriger wurde er im Kriegsjahr 1809 an die Front am Berg-Isel abberufen. Für seine weitere Ausbildung zog er nach Wien. Dort half er Franz Zauner bei der Arbeit am Denkmal für Kaiser Josef II. Eine weitere Bildungsreise führte ihn nach Dresden und Prag, wo er sich vor allem für die Herstellung von Wachsporträts interessierte. Im Jahre 1815 zog es ihn wieder nach Tirol zurück, von wo er durch Vermittlung des Abtes von Marienberg nach Meran übersiedelte. Dort verehelichte er sich mit der Meraner Bürgerstochter Maria Tausch.

Seine künstlerischen Fähigkeiten kamen vor allem in der religiösen Kunst zum Ausdruck. Besonders in die Darstellung des Gekreuzigten verstand er bewundernswerte Schönheit und Gemütstiefe hineinzulegen. Er schuf auch viele religiöse Figuren, sowie Krippen, die sehr geschätzt waren.

Seine Heimatgemeinde ist sehr stolz auf das große beeindruckende Kruzifix in der Pfarrkirche Aschau, das ebenfalls aus der Hand des Aschauer Künstlers stammt.
Einige Gipsreliefs sind im Landesmuseum Ferdinandeum, aber der Großteil seiner Werke befindet sich in Südtirol z.B. die Beichtstühle der Meraner Pfarrkirche, die Apostelfiguren Petrus und Paulus aus Holz ebenfalls in der Pfarrkirche. Pendl-Kreuze findet man auch im Meraner Rathaus, in der städtischen Knabenschule, bei den Kapuzinern und im Besitze vieler privater Kunstliebhaber.

Johann Baptist Pendl verstarb am 14. März 1859. Seine letzte Ruhestätte fand er am alten Friedhof hinter der Meraner Pfarrkirche. Nach ihm wurde sogar eine Straße in Meran benannt.

Die Familie Pendl als Künstlerdynastie: Leider ist nicht bekannt, wann und wie die Vorfahren unseres Meisters nach Aschau gekommen sind, wohl aber weiß man, dass die Familie Pendl ein altes Künstlergeschlecht ist. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wird Georg Pendl erwähnt, der für die Michaelskirche in München arbeitete. Weiter bekannte Künstler dieser Familie sind Christoph, Bildschnitzer in Bayern; Melchior, Bildhauer aus Waldsee 1617, dessen Sohn Wolfgang Georg, Maler, gestorben 1661 und Franz Ignaz, Maler in Passau.

Als Nachfolger unseres Künstlers verdienen besonders seine beiden Söhne Erwähnung, Franz Xaver geb. 1817, der sich der romantischen Nazarenerkunst widmete und Anton geb. 1817, der später nach Amerika auswanderte. Franz Xavers Sohn Emanuel geb. 1845 war Bildhauer in Wien und schuf unter anderem das Andreas-Hofer Denkmal in Meran. Schließlich wurde noch dessen Sohn Erwin geb. 1875 als Architekturmaler bekannt.

JohannBaptistPendl

 

 EIN VERGESSENES DENKMAL IM ZILLERTAL

Auf der rechten Straßenseite von Zell am Ziller nach Aschau findet der Wanderer auf einem völlig unpassenden Platz ein Denkmal vor, das an die Brüder Jakob und Sebastian Riedl aus dem Zillertal erinnert.

Als im Verlauf der Erhebung Tirols 1809 die verantwortlichen Stellen (Hormayr und Buol) wegen des ungünstigen Waffenganges eine Reihe von Bauerführern aufforderten, mit den österreichischen Truppen das Land zu verlassen, um den drohenden Strafmaßnahmen des einmarschierenden Feindes zu entgehen, floh auch Jakob Riedl mit anderen Tiroler Freiheitskämpfern über Sachsen nach Berlin, wo er sich als Händler niederließ. Im Jahre 1809 tat er sich als Adjutant seines Vetters Josef Speckbacher hervor und gewann später durch seinen Ruf als tapferer Landesverteidiger während der Erhebung Tirols die Achtung großer Männer, wie Scharnhorst, Blücher und Stein. Seine freundliche, gewinnende und umgängliche Art verschaffte ihm in Berlin sogar Eingang in die Hofkreise, wo es ihm gelang, das Wohlwollen und Vertrauen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. zu gewinnen.

Als der preußische König am 3. Februar 1813 ein Manifest zur Bildung freiwilliger Jägerverbände erlassen hatte, gab auch Jakob Riedl mit allerhöchster Bewilligung einen patriotischen Aufruf an seine in Preußen lebenden Landsleute heraus, dem später zirka 268 Tiroler mit Begeisterung Folge leisteten. Unter ihnen befand sich auch Jakobs älterer Bruder Sebastian, der nach Abschluss einer diplomatischen Aufgabe, die ihn nach England und Rußland führte, in das Korps eintrat. Riedl unterbreitete am 31. März dem Militärgouvernement die Erlaubnis,sich dem Lützowschen Freikorps anzuschließen, wobei den Tirolern sogar das Tragen der „eigentümlichen Tyroler Scharfschützen-Kleidung“ gestattet wurde.
Diese Tiroler Scharfschützenkompanie zeichnete sich dann im Verlauf der Befreiungskriege innerhalb des Lützowschen Freikorps 1813/14 unter Führung ihres Hauptmanns Jakob Riedl und des aus dem Passeiertal stammenden, früheren Geheimschreibers Andreas Hofers, Joseph Ennemoser mehrfach aus, wie zum Beispiel in den Gefechten an der Stecknitz, bei Mölln und Lauenburg, bei Gudow, im Gefecht an der Lüttau, an der Göhrde und während der Belagerung Jülichs.
Nach dem Friedensschluss beantragte die Tiroler Kompanie, die die Anerkennung Major Lützows fand, ihre Entlassung. Dabei betonte Lützow am 28. Mai 1814, dass er den Antrag zwar befürworte, „wenngleich er diese tapfere, durch vorzügliche Fertigkeit mit der Büchse excellirende Kompanie nur ungern verliere“. Das Gesuch wurde dann vom preußischen König am 18. Juni 1814 in London genehmigt. Jakob Riedl erhielt aufgrund seiner großen Verdienste das „Eiserne Kreuz“ 2. Klasse und wurde sogar vom russischen Zaren mit dem St.-Annen-Orden 3. Klasse ausgezeichnet. Nach den Befreiungskriegen blieb er in Berlin, wo er sich mit Amalie Bernard, der Tochter eines preußischen Generals, vermählte. Einige Jahre später kehrte er nach Tirol zurück und kaufte sich in der Nähe von Schwaz den adeligen Ansitz „Ginn“. Das starke Heimweh seiner Frau veranlasste ihn jedoch, bald wieder nach Berlin zurückzukehren, wo er sich nun in Nixdorf ansiedelte. Vorübergehend war er auch Besitzer des Gutes Friedersdorf bei Teltow, bis er um eine Anstellung im preußischen Staatsdienst einreichte. Die Ernennung zum Oberförster erfolgte am 8. September 1840, einige Stunden vor seinem Tod.
Sebastian Riedl, der ältere Bruder Jakobs, kämpfte am 26. August 1813 an der Katzbach. Nach der siegreichen Schlacht soll es zu einem humorvollen Zwischenfall gekommen sein, als Sebastian Marschall Blücher beglückwünschte und sich zur Erinnerung ein Stück von dessen „Husarenpelz“ erbat, den dieser während der Schlacht getragen hatte. Blücher soll ihm daraufhin den roten Pelz zugeworfen haben. Zur Erinnerung an Jakob und Sebastian Riedl wurde – wie eingangs
schon erwähnt - anlässlich der 100-Jahr-Feier der Erhebung Tirols am 25. Juli 1909 in Zell am Ziller ein Denkmal, ein Obelisk aus Granit, errichtet, das heute leider an einem völlig ungeeigneten Platz zwischen
Straße und Eisenbahnlinie von Zell am Ziller in Richtung Aschau steht. Der Obelisk zeigt oben Jakob Riedl, die an den beiden Außenseiten eingravierten Namen erinnern an Tiroler und Zillertaler, die sich in den Jahren 1809, 1848/49, 1859 und 1866 ausgezeichnet hatten. Die Vorderseite trät die Aufschrift: „Zur Erinnerung an das Gefecht am Klausnereck den 8. November 1809 und in den späteren Feldzügen ihr Leben dem Vaterlande geopfert haben.“ Die Rückseite weist auf Jakob
und Sebastian Riedl hin: „Jakob Riedl aus Haslach Adjutant Speckbachers 1813 Hauptmann der Tiroler Scharfschützen im Lützowschen Freikorps. Sebastian Riedl Gesandter der Tiroler am preußischen, englischen und russischen Hofe. Josef Winkler Blauseppl. Anführer der Schützen am Klausnereck. Josef Ebster Schützenhauptmann von Stumm. Das DENKMAL beim „Krapferhäusl“ Zur Erinnerung an das Gefecht während des Tiroler Freiheitskampfes am 6. November 1809 am Klausnereck wurde beim Krapferhäusl südlich von Aschau anlässlich der 100-JahrFeier (1909) ein Denkmal errichtet. Es besteht aus einem Obelisken mit einer Büste. Auf der Inschrift werden besonders hervorgehoben: Der Adjutant Speckbachers Jakob Riedl aus Haslach, der später im Lützowschen Freikorps kämpfte, sein Bruder Sebastian, der für Andreas Hofer Beziehungen bis nach England knüpfte, sowie Josef Winkler (Blauseppl), der Anführer der Schützen am Klausnereck, und der Stummer Schützenkommandant Josef Ebster. 

 Kriegerdenkmal

Chronik Bilder

Bild um 1880

Bild um 1880

Ansichtskarte aus dem Jahr 1899

Ansichtskarte aus dem Jahr 1899

Aschau im Jahre 1905

Aschau im Jahre 1905

1910 Kirchturmbau

1910 Kirchturmbau

Aschau im Jahre 1914

Aschau im Jahre 1914

Bild aus dem Jahr 1924

Bild aus dem Jahr 1924

Aschau im Jahr 1926

Aschau im Jahr 1926

Straße Richtung Dorfzentrum im Jahre 1928

Straße Richtung Dorfzentrum im Jahre 1928

Holzlagerplatz im Dorfzentrum 1931

Holzlagerplatz im Dorfzentrum 1931

Blick von Aufenfeld ins Dorf im Jahr 1941

Blick von Aufenfeld ins Dorf im Jahr 1941

Bahnhof in Aschau 1942

Bahnhof in Aschau 1942

Thurnbach 1949

Thurnbach 1949

1950 beim

1950 beim "Krapferhäusl"

Blick ins Ortszentrum 1952

Blick ins Ortszentrum 1952

Die alte Zillerbrücke 1954

Die alte Zillerbrücke 1954

1957

1957

Das Ortszentrum 1959

Das Ortszentrum 1959

1960

1960

Winter 1961

Winter 1961

Gesteinsabbau für die Zillerregulierung im Ortsteil

Gesteinsabbau für die Zillerregulierung im Ortsteil "Erlach" 1968

Aschau 1968

Aschau 1968

Sommer 1976

Sommer 1976

1977

1977

1979

1979

Winter 1980

Winter 1980

1986

1986

1989 - Dorfzentrum

1989 - Dorfzentrum

Camping Aufenfeld 1990

Camping Aufenfeld 1990

1995

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2002

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